Situationen, die vermutlich viele kennen und die Kinder und Erwachsene zum Lachen aber auch zum Sprechen bringen kann. Und genau das ist frühe Medienbildung.
Wer hat hier noch den Durchblick?
Ein Familienausflug steht am Programm, die Eltern haben selbstverständlich ihr Smartphone dabei. Für alle Fälle: um zu navigieren, Fotos zu machen und schnell mal etwas nachzuschlagen, was ihnen unterwegs einfällt. Während sie den ganzen Weg über mit der Nase am Display kleben, hält das Kind die Augen offen, führt die Eltern sicher durch den Verkehr und das Gelände und kriegt so manches mit, was den Eltern verborgen bleibt. Als schließlich das Handy der Eltern ins Wasser fällt, haben sie Glück: denn das Kind hat sich sogar den Weg gemerkt!
Humor, der auch Erwachsene erreicht
Das farbenfrohe Bilderbuch von Illustratorin Katharina Grossmann-Hensel hat keinen pädagogischen Unterton, sondern vermittelt mit viel Humor und Selbstironie die skurrilen Eigenheiten des Informationszeitalters und ganz nebenbei auch die Botschaft: Wer das Handy manchmal weglegt, wird sich wundern, was er alles sehen und erleben kann. Vor allem Eltern werden sich in den überspitzten Situationen und komischen Zitaten und Wortschöpfungen wiederfinden („Hat wer ein Ladegerät mit so einem Nupsi?“). Das Buch bringt auch Erwachsene zum lauten Lachen und ist daher besonders gut für gemeinsame, lustige Lesemomente in der Familie geeignet.
Katharina Grossmann-Hensel: Ich sehe was, was ihr nicht seht. Anette Betz, 2024. ISBN: 978-3-219-12025-7
