Medientipp: Der Marmeladenwolf

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Rotkäppchen einmal anders: Ein Wolf, der seine Vorliebe für Marmelade entdeckt und erst zum Vegetarier, dann zum gefeierten Starkoch wird. Mit viel Witz wird in diesem Buch dem bösen Wolf der Schrecken genommen.

 

Nicht das Rotkäppchen, sondern Carlo ist es, der am Beginn dieser Geschichte auf den „großen bösen Wolf“ trifft. Dieser entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als recht heruntergekommener Hungerleider, vor dessen Gier Carlo nur das mitgebrachte Marmeladenbrot der Großmutter retten kann.

 

Der böse Wolf und die Marmeladensucht

Im Akkord wird deshalb fortan im Dorf Marmelade gekocht – denn der Wolf entwickelt sich angesichts der neuen Nahrungsquelle zum Schulhof-Bully, bei dem jedes Kind Wegzoll zu entrichten hat. Oma Suse aber erkennt den Fehler im System und ergreift die Initiative: Sie nimmt den Wolf unter ihre Fittiche und bringt ihm die Kunst des Einkochens bei, sodass er nicht länger auf seine Wegelagerei angewiesen ist.

 

Ironie und Moral

Es folgt der absichtsvoll überzeichnete kometenhafte Aufstieg des Wolfes zum Spitzenkoch, Medienstar und Everybody‘s Darling, der die Moral der Geschichte unmissverständlich macht: Nur Hilfe zur Selbsthilfe führt zur Entfaltung individueller Stärken. Die humorvollen Illustrationen Gehrmanns nehmen Handlung und Moral die Schärfe und machen die Geschichte zu einem lehrreichen Lesespaß für Jung und Alt, empfohlen ab 4 Jahren.

 

 

Nicole Röndigs/Katja Gehrmann: Der Marmeladenwolf. München: cbj Kinderbücher Verlag, 2024.